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Ruhrstahl/Kramer 'Fritz X' |
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Ihre offizielle Bezeichnung war PC 1400X und sie war
eine Verbesserung der panzerbrechenden Bombe PC 1400 "Fritz",
wie sie von der Luftwaffe gegen große Schlachtschiffe eingesetzt
wurde. Sie hatte einen panzerbrechenden Kopf, einen dicken
Stahlmantel, um die Kräfte beim Aufschlag auf das Schiff zu
absorbieren, und 300 kg Amatol-Sprengstoff. In ihrem Rumpf waren
direkt hinter dem Aufschlagzünder ein Funkempfänger und eine
elektromechanische Vorrichtung eingebaut, welche Steuerimpulse
an die vorderen Steuerflächen weitergab und so ihren
Bahnneigungswinkel beeinflusste. Die "Fritz" wurde von einem in
großer Höhe fliegenden Flugzeug wie eine normale Bombe
abgeworfen. Um sie während des Fallens besser beobachten zu
können, waren an ihrem Rumpfende Rauchkörper angebracht. Dann
wurde durch einen gut ausgebildeten, geschickten Bombenschützen
im Bug der Abwurfmaschine der Fallwinkel der Bombe durch
vorsichtige Funkimpulse solange korrigiert, bis Fallwinkel und
Ziel übereinstimmten. Die "Fritz-X" wurde im Mittelmeer am 8.
August 1943 eingesetzt und von den Do 217 K-2 und K-3 der
II/KG100 gestartet. Dabei wurde das italienische Schlachtschiff
"Roma" versenkt und die "Italia" schwer beschädigt. An
alliierten Schiffen wurden mit dieser Bombe der Zerstörer
"Janus" versenkt, und das Schlachtschiff "Warspite" und die
Kreuzer "Savannah" und "Uganda" beschädigt. Verglichen mit den
ausgesprochen konservativen Statistiken dieser Zeit wären 5.000
konventionelle Bomben nötig gewesen, um das gleiche Resultat zu
erzielen. Die "Fritz-X" war auch gegen Landziele eingesetzt
worden, z.B. gegen die Oderbrücken im April 1945. |
He 177 A-5/R2 mit untergehängter Fritz X
Einschlag einer "Fritz X" auf dem italienischen Schlachtschiff "Roma" am 9.9.1943
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